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Daniela Lojko berichtet von ihrer Weiterbildung in der Praxis

Frau Lojko hat einen Teil ihrer Weiterbildung zur Nephrologin im Nierenzentrum Villingen-Schwenningen absolviert, den anderen Teil im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart sowie im Uniklinikum Mannheim. In einem Interview berichtet sie Frau Schrooten vom DN von den Unterschieden und den Vorteilen der Weiterbildung in der Praxis.


Charlotte Schrooten: Wie kamen Sie auf die Idee, einen Teil der Weiterbildung zur Nephrologin in einer Praxis zu machen?

Daniela Lojko: Die Nephrologie hat mich schon früh im Studium begeistert, weil sie so abwechslungsreich ist. Allerdings wollte ich mehr an der ambulanten Versorgung der Patienten teilhaben, dort mein Wissen vertiefen. Natürlich spielten auch die hohe Arbeitsbelastung und die vielen Wochenenddienste eine Rolle. Einige meiner ärztlichen Kollegen waren den Schritt in die Praxis bereits gegangen, fast alle von ihnen waren allerdings zuvor Ober*ärztinnnen. Ich dachte, bevor ich in die Praxis gehe, muss ich erst noch mehr lernen, um die Patienten gut zu betreuen. Das ist ein Trugschluss. Ein Freund berichtete mir dann von seinen guten Erfahrungen und seiner guten Betreuung als Weiterbildungsassistent. Da war ich überzeugt.

Charlotte Schrooten: Welche Unterschiede zwischen der Weiterbildung in der Praxis und in der Klinik gab es?

Daniela Lojko: Ich habe in der Praxis die Erfahrung gemacht, dass von Anfang an Weiterbildungsziele vereinbart wurden und alle große Mühen eingehen diese Vereinbarungen einzuhalten. Mit dem ersten Arbeitstag wurde mir ein Einarbeitungskatalog ausgehändigt, der in den folgenden Tagen und Wochen erarbeitet wurde. Danach haben wir geprüft, wo ich persönlich noch Ausbildungsbedarf sehe und darauf den Fokus gelegt. In den Kliniken geht der Einzelne leider teils unter. Jeder, auch die Ausbilder, sind systembedingt oft in ihrem Hamsterrad gefangen. Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen oder Mentoring fallen immer mal aus verschiedenen Gründen (z. B. Unterbesetzung) flach. Manchmal bleibt kaum Zeit und Ruhe für Fragen. In der Praxis wird, wie ich es erlebt habe, eine andere Kultur gelebt. Fragen und gegenseitiges Mitteilen sind explizit gewünscht, Teilnahme an Fortbildungen wird gefördert, tägliche Supervision ist selbstverständlich. Und trotzdem lernt man selbstständig zu Arbeiten und hat dadurch einen schnellen Wissenszuwachs. Natürlich bleiben gewisse Interventionen oder diagnostische Maßnahme einer fundierten Ausbildung in der Klinik vorbehalten. In die Akut- und teilweise Notfallbehandlung ist man dennoch z. B. durch Akutdialysen stationärer Patienten, welche bei uns im Zentrum bei stabilen Patienten in unseren Räumlichkeiten durchgeführt werden, eingebunden.

Charlotte Schrooten: Was hat Ihnen in der Praxis besonders gefallen?

Daniela Lojko: Die hohe Wertschätzung durch die Kollegen ist eine Wohltat. Ich wurde sofort als wichtiges Mitglied des Teams angesehen. Eigenständig Patienten in der ambulanten Sprechstunde zu betreuen, aber zu wissen, dass man bei Schwierigkeiten immer jemanden im Hintergrund hat, schenkt einem unglaubliches Vertrauen in die eigene Tätigkeit. Besonders gefällt mir auch, dass die verschiedensten Aufgabengebiete der Nephrologie vereint sind: Man betreut Patienten ambulant im Rahmen ihrer chronischen Nierenerkrankung oder an der Dialyse, kann aber auch konsiliarisch im Krankenhaus auf Normalstation und Intensiv beraten und so Akutmedizin miterleben. Da kann es auch mal einen Tag stressiger werden und trotzdem überwiegt die Freude an der Arbeit.

Charlotte Schrooten: Ist die Niederlassung für Sie persönlich zu einer Karriereoption geworden?

Daniela Lojko: Definitiv. Ich habe meine Tätigkeit in der Praxis nach meiner bestandenen Facharztprüfung verlängert. Natürlich hängt es oft aber an verschiedenen, persönlichen Umständen. Rein vom Team und der Arbeitsatmosphäre her und was die Arbeitstätigkeit und die daraus resultierende Zufriedenheit angeht, kann ich mir eine Niederlassung auch dauerhaft sehr gut vorstellen.

Charlotte Schrooten: Vielen Dank für das Interview.

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