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Erfahrungsbericht Lüdenscheid

Dr. Christoph Mohler stellt sein erfolgreiches Konzept mit Prof. Dr. Jan Galle in der Klinik in Lüdenscheid vor.


Nierenzentrum Lüdenscheid

Welche Vorteile ergeben sich für Sie als Praxis durch die Kooperation?Wie ist die Kooperation mit der Klinik in Lüdenscheid zu Stande gekommen? Wer hat die Initiative ergriffen?
Dr. Mohler: Da die Ausbildung zur Zusatzbezeichnung Nephrologie auch einen Zeitraum von sechs Monaten Dialyse umfasst, kam die Klinik auf unsere Praxis zu, ob wir diesen Teil der Ausbildung nicht übernehmen können. Im Hinblick auf die Schwierigkeiten, ärztlichen Nachwuchs für die Niederlassung als Nephrologe zu gewinnen, haben wir uns bereit erklärt, diesen Part zu übernehmen. Wichtig war dabei für unsere Praxis, dass der Weiterbildungsassistent (WBA) mindestens 12 Monate in unserem Zentrum verbleibt, damit eine Win-Win-Situation eintreten kann.

Dr. Mohler: Durch die Ausbildungskooperation mit dem Krankenhaus bekommen wir im Gespräch mit den Weiterbildungsassistenten einen deutlich besseren Blick auf die Probleme, die heutzutage in einer Klinik vorliegen. Nach mehrwöchiger Einarbeitung sehen wir eine deutliche Entlastung unserer Tätigkeit, z. B. bei den Dialysevisiten und deren Ausarbeitung. Allerdings darf der WBA während seiner Weiterbildungszeit nur unter Aufsicht eines ausgebildeten Internisten/Nephrologen arbeiten. Der Kontakt zu jungen Ärzten in der Weiterbildung ermöglicht es prinzipiell, die Attraktivität einer Niederlassung zu zeigen und damit Interesse für einen möglichen Praxisnachfolger zu wecken.

Inwieweit profitiert Herr Dr. Kanchev durch diese Kooperation?
Dr. Mohler: Der Weiterbildungsassistent bekommt wesentliche Einblicke in die Tätigkeit der ambulanten Versorgung chronisch Nierenkranker – sowohl im ambulanten Praxisbereich als auch in der chronischen Dialysebehandlung. Insbesondere lernt er die Notwendigkeit einer optimalen Netzstruktur für die chronische Dauerbehandlung kennen. Beispielsweise wird dem WB-Assistenten sehr schnell bewusst, wie enorm wichtig eine gute Übergabe des Patienten aus stationärer Behandlung ist. Dies wird sicherlich positive Auswirkungen auf zukünftige Entlassungsbriefe haben. Der WB-Assistent erhält über einen längeren Zeitraum Einblick in die Vielschichtigkeit des Arztberufs in der Niederlassung als Nephrologe, die neben einer möglichst optimalen Patientenversorgung auch alle Aspekte einer wirtschaftlichen Praxisführung (z. B. Personalplanung) aufzeigt. Mit diesem Wissen hat er für sich eine deutlich bessere Entscheidungshilfe, wie seine berufliche Zukunft aussehen könnte.

Was raten Sie Ihren nephrologischen Kollegen?
Dr. Mohler: Die Möglichkeit, in der eigenen Praxis auszubilden, sollte man unbedingt nutzen, um das eigene Fachgebiet auch für den Nachwuchs attraktiv zu machen. Für die Praxis bedeutet eine solche Zusammenarbeit ein gegenseitig deutlich besseres Verständnis für die Probleme der ambulanten/der stationären Versorgung. Bei Genehmigung eines Weiterbildungsassistenten durch die zuständige Ärztekammer ist unbedingt darauf zu achten, dass auch rechtzeitig vor Beginn der Weiterbildung bei der örtlichen KV ein Eintrag in das Arztregister erfolgt. Natürlich muss bei einer solchen Anstellung der finanzielle Aspekt betrachtet werden – daher starten wir zur Zeit über den Nephrologischen Regionalverbund Westfalen-Lippe (NRVWL) eine Initiative, dass auch in unserem Fachgebiet eine Fördermöglichkeit – wie sie bei Weiterbildungsassistenten in den grundversorgenden Praxen besteht – von Seiten der zuständigen KV beschlossen wird. Zurzeit läuft die Finanzierung des WBA ausschließlich über die Praxis. Zusätzlich möchten wir darauf hinweisen, dass auch Studenten eine Famulatur angeboten werden sollte, um auch auf diesem Weg unser Fachgebiet zu präsentieren und entsprechendes Interesse an der ambulanten Nephrologie/Dialyse zu wecken.

Der DN e.V. – zentrale Informationsquelle mit hohem Nutzwert


Film: Was macht der DN e.V.?

Video – Was ist der DN e.V.

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