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Projekte des WiNe

Das WiNe unterstützt die Forschung auf dem Gebiet der Nephrologie.


Jahresbericht QuaNT

2002 wurde mit der Datenbank QuaNT (Qualität, Nephrologie, Transplantation) ein verbandsinternes Benchmarking-Programm zur Dokumentation der medizinischen Behandlungsqualität in den DN-Zentren begonnen. QuaNT wurde in das WiNe integriert und über die folgenden Jahre kontinuierlich ausgebaut. Jedes Jahr werden in einem Jahresbericht die Behandlungsdaten chronischer Dialysepatienten (Hämodialyse- und Peritonealdialysepatienten) sowie seit 2010 auch die Behandlungsdaten von nicht-dialysepflichtigen CKD-Patienten.

Folgende Daten werden in unserem Benchmarking-Programm QuaNT dokumentiert und im Jahresbericht ausgewertet:

  • Epidemiologische und klinische Daten: Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Status auf Transplantationswarteliste, Blutdruckwerte
  • Diagnosen: Renale Grunddiagnose, CKD-Stadium, alle weiteren kodierten Diagnosen
  • Labordaten: Alle erhobenen Labordaten
  • Medikation: Der im Quartal gültige Medikationsplan mit erfolgten Änderungen
  • Dialysedaten: Aktuelles Verfahren, Beginn der Dialysebehandlung, Dialysedauer, Dialysefrequenz, Dialysezugang, Daten zur Referenzdialyse (Dauer, Anfangs- und Endgewicht)
  • Outcome: Verfahrenswechsel, Zentrumswechsel, Mortalität
  • Krankenhausaufenthalte: Dauer, Entlassdiagnose

QuaNT Jahresbericht 2021


Studie "late referral vs. timely referral" – Veröfentlichung im „Kidney International Reports“

Das WiNe hat zusammen mit der HGC Gesundheits Consult GmbH und der Health Risk Institut GmbH eine aufwendige retrospektive Analyse der Abrechnungsdaten deutscher Betriebskrankenkassen durchgeführt.

In einem Zeitraum von vier Jahren (2009–2012) wurden alle Versicherten (Alter >18 Jahre) ausgewertet, die nach den ICD-10-Codes eine chronische Niereninsuffizienz (CKD) im KDIGO-Stadium G3 oder schlechter hatten. Es wurden 105.219 CKD-Patienten identifiziert, von denen 21.024 Patienten bereits ab CKD-Stadium 3 in ambulanter nephrologischer Betreuung waren (= timely referral). Diese Patienten wurden nach Alter und Geschlecht einer gleichen Zahl von Patienten zugeordnet, die erst im CKD-Stadium 3 oder später in die ambulante nephrologische Versorgung kamen (= late referral).

Ergebnisse der Studie

Vollstationäre Krankenhausaufenthalte (pro Patientenjahr) waren in der „late referral“-Gruppe für CKD-3-Patienten (median) mit 1,77 versus 0,95 und für CKD-4-Patienten mit 2,07 versus 1,35 signfikant höher (p < 0,0001). Auch die Behandlungskosten pro Patientenjahr (stationäre und ambulante Behandlung plus Medikamente) waren in der „late referral“-Gruppe signifikant höher: für CKD-3-Patienten (median) 13.054 Euro versus 8.149 Euro und für CKD-4-Patienten 15.526 Euro versus 10.953 Euro (p < 0,0002). Dagegen wurde die Progression der CKD (Verschlechterung des CKD-Stadiums) in der „timely referral“-Gruppe signifikant gebremst und sogar die Mortalität der Patienten signifikant gesenkt.

Die deutschlandweit einmalige Studie zeigt erstmals, dass die rechtzeitig initiierte ambulante nephrologische Mitbehandlung ab CKD-Stadium 3 b nicht nur die Progression der CKD abbremst, sondern auch Krankenhauseinweisungen, Behandlungskosten und sogar die Mortalität reduziert.

Veröffentlichter Artikel im "Kidney International Reports" (2016)


CKD-3-4 Registerstudie

Um die Komplexität und Qualität einer nephrologischen Behandlung zu beschreiben und nephrologische Behandlungspraktiken zu identifizieren, die mit einem besseren Outcome verbunden sind, wurde eine repräsentative Kohorte von CKD-3-4-Patienten gebildet. Die Rekrutierung wurde im 4. Quartal 2015 abgeschlossen. Es erfolgte der Einschluss von 1.839 Patienten aus 33 DN-Zentren, deren Behandlung im „CKD-3-4 Register“ pseudonymisiert dokumentiert wird (26,1 % CKD-3-Patienten und 73,9 % CKD-4-Patienten).

Die Ziele des CKD-3-4 Registers sind:

  • Dokumentation von Behandlungsmustern bei CKD-Patienten
  • Darstellung des Zusammenhangs zwischen Ausgangsfaktoren und Prognose
  • Darstellung des Zusammenhangs zwischen Behandlungsmustern und Prognose
  • Dokumentation nephrologischer Expertise
  • Dokumentation der hohen Qualität (und Komplexität) nephrologischer Prävention
  • Nachweis eines besseren Outcomes bei nephrologischer Betreuung

Veröffentlichter Artikel im "Nephrology Dialysis Transplantation" (2020)


Partner-Universitäten

Universitätsklinikum des Saarlandes

Innere Medizin IV/Nieren und Hochdruckkrankheiten

Leitung:
Prof. Dr. Danilo Fliser

Gemeinsames Projekt:
CKD 3-4 Registerstudie

Universitätsmedizin Mannheim

V. Medizinische Klinik/Nephrologie - Hypertensiologie -
Endokrinologie - Diabetologie - Rheumatologie

Leitung:
Prof. Dr. Bernhard Krämer


Internationale Kooperationen

Das Wissenschaftliche Institut für Nephrologie (WiNe) kooperiert mit der internationalen Forschungsgruppe DOPPS (Dialysis Outcome and Practice Patterns Study) in Ann Arbor, Michigan, USA.

Arbor Research hat die CKDopps (Chronic Kidney Disease Outcomes and Practice Patterns) Studie ins Leben gerufen, um Informationen über die wirksamsten Behandlungsmethoden für fortgeschrittene CKD zu sammeln, um die Versorgungsforschung für zukünftige Patienten zu verbessern.

CKDopps wird auf den Erfolg der Dialyse Outcomes and Practice Patterns Study (DOPPS) bauen, die Arbor Research seit 1996 durchführt. Wie DOPPS hat CKDopps einen internationalen Rahmen, um Vergleiche der klinischen Praxis in den verschiedenen Ländern zu erleichtern. Das CKDopps-Team hat bereits Forschungsarbeiten mit Experten in Brasilien, Frankreich, Japan und USA aufgebaut. Das Forscherteam wird klinische Daten sowie Fragebögen von den an der Studie teilnehmenden Anbietern und Patienten sammeln. Mit diesen Daten wird CKDopps das Ausmaß der Veränderung in der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem CKD beschreiben, die erfolgreichsten Behandlungsmethoden identifizieren und den Übergangs zur Dialysebehandlung zu einem frühen Zeitpunkt untersuchen.


Verleihung der Sonderauszeichnung des WiNe

Das Wissenschaftliche Institut für Nephrologie verleiht seit 2010 eine Sonderauszeichnung. Die Jury des Bernd Tersteegen- und Georg Haas-Preises behält sich vor, herausragende Arbeiten mit übergeordnetem wissenschaftlichem Interesse, die für den Bernd Tersteegen- oder Georg Haas-Preis des DN eingereicht wurden, mit einer unabhängigen „Sonderauszeichnung des Wissenschaftlichen Institutes für Nephrologie“ auszuzeichnen. Der Preis ist mit 1.200 Euro dotiert.

Die Verleihung findet im Rahmen des Nephrologischen Jahresgespräches des DN statt.


Kontaktdaten

Wissenschaftliches Institut für Nephrologie (WiNe)
Steinstraße 27
40210 Düsseldorf
Telefon: 0211/179579 0
Telefax: 0211/179579 60

Der DN e.V. – zentrale Informationsquelle mit hohem Nutzwert


Film: Was macht der DN e.V.?

Video – Was ist der DN e.V.

Sie kennen den Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V. noch nicht? In diesem kurzen Film zeigen wir Ihnen – in 180 Sekunden –den Verband mit seinen Leistungen, Möglichkeiten und Vorteilen. Besonders als Arzt oder Praxis sehen Sie hier sofort den Nutzen einer Mitgliedschaft. Klicken Sie auf das Video!